Pressemitteilung zum Opern-Neubau am Baakenhöft
29. Oktober 2025

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Dana Anderle

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Landesmusikrat Hamburg begrüßt Neubau eines Opernhauses am Baakenhöft
„Oper für alle“: modern, sicher, zugänglich – ohne Abstriche für andere Kultursparten

Der Landesmusikrat Hamburg begrüßt den vom Senat eingebrachten Antrag, das von Kent Nagano initiierte Geschenk von Klaus-Michael Kühne anzunehmen und am Baakenhöft ein neues Opernhaus zu errichten.

Das bestehende Haus an der Dammtorstraße erfüllt zentrale Anforderungen an Spielbetrieb, Arbeits- und Veranstaltungssicherheit sowie Arbeits- und Brandschutz absehbar nicht mehr. Eine Generalsanierung würde erhebliche Mehrkosten, mehrjährige Schließzeiten, Sitzplatzreduzierungen (u. a. durch einen größeren Orchestergraben) und künstlerische/technische Einschränkungen in Provisorien mit sich bringen; betroffen wären auch die rund 850 Beschäftigten der Staatsoper.

Im weiteren Prozess sieht der Landesmusikrat die Chance, Tradition und Gegenwart schlüssig zu verbinden: mit einem Spielplan, der Repertoirepflege und Uraufführungen gleichermaßen Raum gibt, mit barrierearmen Angeboten und kontinuierlicher Education sowie mit engen Bezügen zur freien Szene und Hamburger Bildungseinrichtungen. Die planerischen und baulichen Anforderungen für diesen komplexen Betrieb müssen in einer partizipativ angelegten “Phase 0” der Planungen entwickelt werden, damit das Haus am Ende die hohen Erwartungen erfüllen kann.

Ludger Vollmer, Präsident des Landesmusikrats Hamburg: „Oper für alle” heißt für uns: modern in der künstlerischen Praxis und offen für neue Formate, sicher für Publikum und Beschäftigte, zugänglich im besten Sinn – das meint akustisch, räumlich und sozial. Ein Neubau kann die Klangvoraussetzungen, die Orchester, Chor und Stimmen von der Barockoper bis zur Uraufführung brauchen, schaffen und eröffnet zugleich Raum für Musikvermittlung, Nachwuchsarbeit und vielfältige Kooperationen. Es bleibt für uns klar: Hamburgs Opernstärke wächst nicht auf Kosten anderer Kultursparten, sondern im Zusammenspiel einer lebendigen, breit aufgestellten Kulturlandschaft.“

Angesichts der kolonialen Vergangenheit des Baakenhafens erwartet der Landesmusikrat ein angemessenes Gedenk- und Vermittlungskonzept. Auch die NS-Verstrickungen der Firma Kühne + Nagel, zu denen sich das Unternehmen 2015 bekannt hat, dürfen nicht ausgeblendet werden: Kultur muss auch dunkle Kapitel sichtbar machen und diese aufarbeiten.

Der Landesmusikrat Hamburg unterstützt daher die Pläne des Hamburger Senats und die Vereinbarungen mit dem Stifter. Der Landesmusikrat erwartet, dass die in den Beschlüssen getroffenen finanziellen Festlegungen eingehalten und die Aufwendungen für das neue Opernhaus nicht zu Lasten anderer kultureller Bereiche gehen.