Pilot-Projekt

KlangradarXHamburg

Weiterentwicklung des musikpädagogischen Projektes Klangradar 3000

Ein eigenes musikalisches Werk komponieren, es in der Gruppe einstudieren, vor Publikum aufführen: Das sind Aktionen, in denen Kinder und Jugendliche ihre Kreativität entdecken, sich gemeinsam erproben können und partizipatives Engagement entwickeln können. Die Stilistiken der avantgardistischen Musik und des zeitgenössischen szenischen Musiktheaters schaffen dabei eine Folie, vor der die Schüler*innen zu neuen Wahrnehmungen und zum vorurteilsfreien Umgang mit fremden Ausdrucksformen gelangen. Für die ästhetischen Unterricht in der Schule werden dabei nicht alltägliche Pfade der Unterstützung und Anleitung durch professionelle Komponist*innen und Regisseur*innen gegangen. Der Weg von den ersten Ideen zur öffentlichen Präsentation schafft allen Beteiligten einen neuen Erfahrungshorizont und ein Übungsfeld für demokratisches Handeln.

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Das Projekt wird vom Landesmusikrat Hamburg durchgeführt. Das langjährige Vorläuferprojekt Klangradar 3000 wurde von der Behörde für Schule und Berufsbildung, von der Treuhandstiftung Feldtmann Kulturell unter dem Dach der Hamburgischen Kulturstiftung sowie der Hamburgischen Kulturstiftung gefördert. In seiner weiter entwickelten Form arbeitet das Projekt mit der Initiative Stimme X zusammen, die im Rahmen des Festivals Stimme X eine Plattform für freie Musiktheaterprojekte im Norden anbietet.

KlangradarXHamburg will Berührungsängste mit der Musik und dem Musiktheater unserer Zeit abbauen und Zugänge zur Vielfalt der Musik des 21. Jahrhunderts eröffnen. Es knüpft an das von Burkhard Friedrich entwickelte musikpädagogische Projekt Klangradar 3000 an, das seit dem Jahr 2000 Jugendlichen allgemeinbildender Schulen in Hamburg die Möglichkeit bot, im Rahmen des Schulalltags mit Anleitung durch erfahrene Komponist*innen experimentelle und zeitgenössische Musik zu komponieren und interdisziplinäre Projekte zu verwirklichen. Die weiter entwickelte Form bezieht eine musikalisch-theatrale performative Orientierung und die Anleitung durch entsprechende Regisseur*innen mit ein; ein Fokus liegt auf den experimentellen zeitgenössischen Ausdrucksformen des Musiktheaters mit seinen szenisch-performativen Mitteln.

KlangradarXHamburg gibt den Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, kreative Potenziale in sich aufzuspüren, musikalisch kompositorische und szenische Prozesse kennenzulernen, sich als Interpret*innen und Darsteller*innen zu erproben, neue und neueste künstlerische Formen zu entdecken und damit eigene Gemeinschaftsproduktionen auf die Bühne zu bringen. Der gemeinschaftliche Gestaltungsprozess basiert auf Anerkennung und Toleranz untereinander und der aktiven Mitgestaltung aller Teilnehmenden. Dadurch wird das Projekt zum Erfahrungsraum für Partizipation und demokratisches Handeln. Auch Schüler*innen und Gruppen mit einem besonderen Förderbedarf können inklusiv an dem Projekt teilnehmen. Im Kontext mit „49h StimmeX, dem Festival für zeitgenössisches Musiktheater im Norden“ können die Schüler*innen weitere Musiktheater-Projekte sehen und sie erhalten Einblick in die professionelle Musiktheater-Welt.

Für die Schulen soll das Projekt Impulse bieten, indem die Zusammenarbeit von Lehrer*innen mit Komponist*innen und Regisseur*innen neue Konzepte in den Unterricht trägt und Aspekte des Bildungsplans in den Mittelpunkt rückt, die oft am Rande stehen; für die beteiligten Komponist*innen und Regisseur*innen soll das Projekt Wege zur Arbeit mit Kindern und Jugendlichen aufzeigen, für die ihre Ausbildung oft wenig Handwerkszeug bietet.

Stück: „Echo und Narziss“
Komponist: Manuel Gies
Choreographie: Vendula Novakova
Schüler*innen der Stadtteilschule am Hafen

Termin 1: 13.05.2022 15:00 Uhr
Termin 2: 15.05.2022 11:00 Uhr

Ort: Lichthoftheater, Mendelssohnstr. 15
22761 Hamburg

Pilotvorhaben „nachHALLtig“ im Frühjahr 2022

Pandemiebedingt war im Herbst 2021 keine neue Runde Klangradar 3000 möglich. In dieser Zeit wurde die oben beschriebene Weiterentwicklung angestoßen. Durch die Gelegenheit zur Zusammenarbeit mit dem Festival für zeitgenössisches Musiktheater im Norden „49h StimmeX“ und dem LICHTHOF Theater im Rahmen von zwei Aufführungen wird genutzt um das neue Konzept zu prüfen, weiterzuentwickeln und den Klangradar-Faden fortzuspinnen. Wiederum pandemiebedingt wird das in einem recht kleinen Rahmen mit einer Lerngruppe einer einzigen Schule, der Stadtteilschule am Hafen, stattfinden.

Das Oberthema für 2022 heißt „nachHALLtigkeit“. Wir fragen: Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns in unserem Alltag? Wollen wir nachhaltig leben? Können wir nachhaltig leben? Auf welchen Ebenen braucht es nachhaltiges Handeln? Welche Bedeutung hat Nachhaltigkeit in sozialen Prozessen oder in den Medien? Was hallt nach? Welche künstlerische Bedeutung hat Hall, Echo und Wiederholungen in Musik und Theater? Und wie sieht nachHALLtiges Musiktheater aus und wie hört es sich an?

Gefördert wird das Projekt 2022 von der Behörde für Schule und Berufsbildung und der Alfred – Töpfer-Stiftung.

Wir freuen uns auf zahlreiche Anmeldungen!

Kontakt

Thomas Prisching

Geschäftsführer
T: 040 285 33 86-0
prisching@lmr-hh.de

Brigitte Kober-Dill

Projektkoordinatorin Fachtagung „Musik und Demenz“
T: 040 2853386-0
kober@lmr-hh.de